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Staatliches Rettungspaket für Start-ups als Zwei-Säulen-Modell umgesetzt
Nach der Ankündigung weiterer Hilfsmaßnahmen Anfang April sowie der Entscheidung für den Matching Fonds Anfang Mai liegen nun zusätzliche Details vor.
Die sogenannte Corona-Matching-Fazilität (CMF) richtet sich an bereits - oder dann erstmals - VC-finanzierte Start-ups (1. Säule), nicht VC-finanzierte Start-ups will der Bund über die vorhandenen Landesgesellschaften und Landesförderinstitute unterstützen (2. Säule).
Die offizielle Programmbeschreibung des Bundesministeriums für Wirtschaft finden Sie hier: Link.
Säule 1:
- Die CMF wird zunächst über die KfW Capital und den Europäischen Investitionsfonds (EIF) investieren. Es sollen aber auch Beteiligungen über andere Vehikel ermöglicht werden.
- Die maximale Beteiligungsquote der CMF auf VC-Fonds-Ebene beträgt pro Finanzierungsrunde 70 Prozent, solange (a) 30 Prozent von privaten Kapitalgebern beigesteuert werden und (b) auf Ebene des Start-ups pro Finanzierungsrunde nicht mehr als 50 Prozent der Mittel der CMF zuzuordnen sind.
- Die CMF beteiligt sich als Limited Partner auf VC-Fondsebene, so sind auf Ebene der Gesellschaft rein interne und dennoch staatlich unterstützte Finanzierungsrunden möglich.
- Antragsberechtigt sind folglich nicht die Start-ups, sondern die VC-Fonds. Diese können Fonds sein, die bereits KfW Capital und/oder EIF als Investoren haben oder noch nicht. Im letzteren Fall wird im Rahmen einer Due Diligence der Zugang zur CMF geprüft.
- Die konkreten Programmbedingungen werden noch finalisiert, mit dem Ziel erster Auszahlungen Ende Mai.
Säule 2:
- Empfänger sollen nicht-VC-finanzierte Start-ups und kleine Mittelständler sein.
- Die Finanzierungsmittel werden über vorhandene Landesgesellschaften und Landesförderinstitute verteilt. Als Investitionsvehikel kommen unter anderem regionale und/oder mittelständische Beteiligungsgesellschaften, öffentliche Fonds, Family Offices und Business Angels in Betracht.
- Ein Matching durch private Investoren ist im Unterschied zu Säule 1 zwar möglich, aber nicht Voraussetzung.
Ziel beider Säulen ist es, unter Beachtung eines Mindeststandards an Qualität so viele Start-ups wie möglich zu erreichen.
Das BEITEN BURKHARDT Start-up Team beobachtet die Entwicklungen täglich und wird ein Online-Seminar aufsetzen, sobald die konkreten Programmbedingungen einsehbar sind.
Expert:innen
Dr. Mario Weichel Rechtsanwalt Partner |
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